Serverseitiges Tracking mit Google Tag Manager: Warum es wichtig ist
- Anna-Lena Eggensberger
- 1. März
- 3 Min. Lesezeit
Einleitung
Die digitale Marketinglandschaft verändert sich rasant: Datenschutzgesetze werden strenger, Browser schränken Tracking-Möglichkeiten ein und Ad-Blocker verhindern die Datenerfassung. Unternehmen, die weiterhin präzise Daten für Webanalyse und Werbekampagnen benötigen, setzen zunehmend auf serverseitiges Tracking mit dem Google Tag Manager (GTM).
Dieser Artikel erklärt, was serverseitiges Tracking ist, warum es vorteilhaft ist und welche Rolle der Google Tag Manager dabei spielt.
Was ist serverseitiges Tracking?
Definition und technische Grundlagen
Beim serverseitigen Tracking werden Tracking-Daten nicht mehr direkt im Browser des Nutzers verarbeitet, sondern über einen eigenen oder extern gehosteten Server. Dieser Server empfängt, verarbeitet und leitet die Daten an Webanalyse- oder Werbeplattformen weiter.
Unterschiede zwischen clientseitigem und serverseitigem Tracking
Clientseitiges Tracking:
Tracking-Skripte laufen direkt im Browser.
Abhängig von Cookies und JavaScript.
Anfällig für Ad-Blocker und Browser-Restriktionen.
Serverseitiges Tracking:
Daten werden zuerst an einen eigenen Server gesendet.
Mehr Kontrolle über Weitergabe und Verarbeitung der Daten.
Geringere Beeinflussung durch Browser-Updates oder Ad-Blocker.
Warum ist serverseitiges Tracking mit dem Google Tag Manager wichtig?
Verbesserte Datenqualität und -kontrolle
Da die Verarbeitung auf dem eigenen Server erfolgt, können Unternehmen genau steuern, welche Daten erfasst und weitergegeben werden. Dies führt zu einer besseren Datenqualität und verringert Datenverluste durch Browser-Einschränkungen.
Schutz vor Ad-Blockern und Browser-Restriktionen
Ad-Blocker blockieren oft clientseitige Tracking-Skripte. Beim serverseitigen Tracking sendet der Browser jedoch nur eine Anfrage an den eigenen Server, der dann die Daten weiterverarbeitet – eine Methode, die weniger häufig blockiert wird.
Schnellere Ladezeiten und bessere Nutzererfahrung
Da weniger Skripte direkt im Browser ausgeführt werden, werden Webseiten schneller geladen. Dies verbessert nicht nur die User Experience, sondern hat auch positive Auswirkungen auf das SEO-Ranking.
Datenschutz und DSGVO-Konformität
Durch serverseitiges Tracking können Unternehmen sicherstellen, dass nur die notwendigen Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dies reduziert Datenschutzrisiken und erleichtert die Einhaltung von DSGVO und ePrivacy-Richtlinien.
Google Tag Manager für serverseitiges Tracking
Was ist der Google Tag Manager (GTM)?
Der Google Tag Manager (GTM) ist ein Tag-Management-System, das es ermöglicht, Tracking-Codes (Tags) auf einer Website ohne direkte Code-Änderungen zu verwalten. Neben der klassischen clientseitigen Implementierung gibt es eine serverseitige GTM-Variante (sGTM).
Vorteile von serverseitigem GTM
Datenverarbeitung auf dem eigenen Server: Mehr Datenschutz und weniger externe Abhängigkeiten.
Optimierte Performance: Reduziert Ladezeiten und verbessert die Nutzererfahrung.
Bessere Kontrolle: Unternehmen entscheiden selbst, welche Daten an Drittanbieter übermittelt werden.
Wichtige Anwendungsfälle für serverseitigen GTM
Google Analytics 4 (GA4): Präzisere Datenerfassung und weniger Datenverluste.
Facebook Conversion API: Serverseitiges Conversion-Tracking für genauere Kampagnen-Performance.
Google Ads Tracking: Zuverlässigere Conversion-Messung trotz Cookie-Beschränkungen.
Warum ist trotz serverseitigem Tracking ein Consent notwendig?
Datenschutzrechtliche Grundlagen (DSGVO & ePrivacy)
Auch wenn serverseitiges Tracking datenschutzfreundlicher ist, bleibt eine aktive Nutzereinwilligung (Consent) erforderlich. Die DSGVO schreibt vor, dass Nutzer explizit einwilligen müssen, bevor Tracking-Daten erhoben werden.
Consent Management Plattformen (CMP) für serverseitiges Tracking
Ein Consent Management Tool (CMP) stellt sicher, dass nur Daten erfasst werden, für die eine Einwilligung vorliegt. Auch serverseitige GTM-Setups sollten daher mit einer CMP-Lösung kombiniert werden.
Best Practices für rechtskonforme Einwilligung
Transparenz: Klare Informationen im Cookie-Banner.
Granularität: Nutzer sollten einzelne Tracking-Kategorien einwilligen oder ablehnen können.
Dokumentation: Consent-Logs speichern, um die DSGVO-Compliance nachzuweisen.
Fazit
Serverseitiges Tracking mit dem Google Tag Manager bietet Unternehmen mehr Datenkontrolle, bessere Performance und höhere Datenschutzstandards. Es ist eine zukunftssichere Lösung, um Webanalyse und Werbekampagnen trotz Datenschutzrestriktionen effizient zu gestalten.
Allerdings bleibt die Einwilligung des Nutzers (Consent) essenziell, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden.
FAQ
Ist serverseitiges Tracking DSGVO-konform?Ja, da Unternehmen steuern können, welche Daten übermittelt werden – eine Einwilligung bleibt aber erforderlich.
Benötige ich einen eigenen Server für serverseitigen GTM?Nein, es gibt Cloud-Lösungen wie Stape.io, die serverseitiges GTM ohne eigene Infrastruktur ermöglichen.
Funktioniert serverseitiges Tracking mit Google Analytics 4?Ja, GA4 kann mit serverseitigem GTM verwendet werden, um präzisere und datenschutzfreundlichere Analysen durchzuführen.
Wird serverseitiges Tracking von Ad-Blockern erkannt?Nein, da die Datenübertragung über den eigenen Server erfolgt und nicht als Tracking-Skript im Browser läuft.
Welche Nachteile hat serverseitiges Tracking?Höherer Einrichtungsaufwand und zusätzliche Serverkosten – langfristig überwiegen jedoch die Vorteile.


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